«Musik im Schloss» III
Klaviertrios mit Chilisauce
Zum Schluss ertönte begeisterter Applaus. Und Stampfen. Tschaikowskys donnerndes Klaviertrio op. 50 konnte mit seiner Wucht erschlagen, aber auch vom Stuhl reissen. Suzana Bartal entlockte dem Flügel härteste Fortissimi und die beiden Streicher, Josef Špaček mit der Violine und der Cellist Claudio Bohorquez, mussten von ihren Instrumenten das Äusserste abverlangen um das auszudrücken, was sie aus den Noten lasen. Tschaikowsky wird gerne mit einem zu süsslichen Zuckerguss präsentiert. Hier war mit Salz und Pfeffer angerichtet und eine mächtige Portion Chili dazu. Feurig, wild, mit enormem Temperament und zeitweise einem Klavierspiel wie mit Schmiedehämmern. So zeigten die Drei eine selten gesehene Seite des Komponisten. Schon das zuvor gespielte, nur zweisätzige Trio von Dmitri Schostakowitsch war aufwühlend. Zur grossen Geste ausholend beginnt die Komposition romantisch, doch bald ergreift den Autor ein ungestümer Vorwärtsdrang. Lyrische und stürmische Passagen wechseln sich ab. Es soll eine Liebesgeschichte am Anfang der Komposition gestanden haben. Eine stürmische Liebe eben. Und ganz zum Schluss, nach dem Applaus kam noch eine Zugabe. Tschaikowskys Barcarolle op. 37. Ein Ohrwurm, auch dieser in unverkennbar eigner Lesart, die den drei Musikern eigen ist.